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Autofahren, ja oder nein?

Erst kürzlich wurde ich von einem Kollegen in ein Gespräch verwickelt, in dem es darum ging, dass ich meinen Führerschein machen sollte. (Vielleicht ging es auch darum, mir endlich ein Auto zu kaufen.) Ich bin in einer Kleinstadt aufgewachsen, in der jeder Weg zur Arbeit, in den Kindergarten oder zum Einkauf radelnd mit dem Fahrrad zurück gelegt wurde. So zogen sich z.B. am Morgen und zu Feierabend mehrere Fahrradschlangen durch die Stadt, dass man als Fußgänger nicht mal die Chance hatte, die Straße zu überqueren. Auch nach der Wende blieben viele dabei, mit dem Rad zu fahren, auch wenn die Zahl der Autobesitzer drastisch anstieg. Mit meinem Umzug nach Stuttgart ging ich die ersten Monate zu Fuß. Mein Arbeitsplatz war wirklich nur wenige Minuten von mir entfernt. Später wechselte sich mein Bürostandort, sodass ich begann, mit der S-Bahn zu fahren. Einen großen Laden gab es keine 5 Minuten von meiner Wohnung entfernt. Überhaupt ist es in Stuttgart möglich, ohne auto auszukommen. Besser so, denn gerade Stuttgart und sein Straßenverkehr scheinen auf Kriegsfuß zu sein. Immer diese Staus! Die wenigen Straßen, die nach Stuttgart führen sind zur Rush Hour permanent Stau gefährdet. Ehrlich, wer tut sich soetwas an, täglich mit dem Auto nach Stuttgart zur Arbeit zu fahren? Es gibt doch gute S-Bahn, U-Bahn und Busverbindungen, die die einzelnen Regionen miteinander verbindet. seit 2011 wohne ich in einer kleinen Stadt in der Nähe von Stuttgart. Weg von dem Lärm, dem Trubel und dem täglichen Stau vor meiner Haustür. Ich kann jeden Weg zu Fuß gehen. Alle Läden sind in der Nähe, meine Ärzte, mein Friseur. Zur Arbeit fahre ich bequem mit dem U-Bahn. Vollklimatisiert. Lange Strecken kann ich mit der Bahn fahren. Was spricht eigentlich gegen ein Auto? Die Kosten Mein Jahresabo kostet mich ca. 800 Euro im Jahr. Der Unterhalt eines Autos hingegen Steuern, Versicherung, Benzin, Unterhalt, Durchsicht etc. und natürlich die Anschaffung nebst Wertverlust des Autos selber, sowie Parkhausgebühren. Und eine Garage oder Stellplatz wären Gold wert. Die Nerven Ich kann davon ausgehen, dass die meiste Zeit nicht gestreikt wird, sodass ich mich den öffentlichen Verkehrsmitteln recht entspannt unterwegs sein kann. Staus gibt es nicht, ich muss auch keinen Parkplatz suchen. Was spricht für ein Auto? Überfüllung Manchmal ist die Bahn halt voll, ich muss stehen. Unabhängigkeit Ich könnte je nach Lust und Laune mit dem Auto durch die Gegend fahren. Egal wohin. Und ich könnte auch mal mit dem Auto in den Urlaub fahren.

Einwände der Gegenseite Natürlich kann man als Autobesitzer seine Einkäufe mal so richtig groß ausfallen lassen. Alles rein in den Kofferraum und heim. Aber heutzutage gibt es bei der Unmege an Onlineshops auch alles über das Internet. Meine Lieferung wird mir sogar bis in die Wohnung getragen. Der Spruch mit dem Schleppen der Wasserkisten zieht auch nicht mehr.

Aber eigentlich will ich kein Auto. Warum mich also bedrängen? Der Kollege sollte es einfach akzeptieren, dass es Menschen wie mich gibt, die auch ohne Auto leben können.

In unserer Gesellschaft gibt es eh zu viel Autos, zu viel Lärm....

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